Antrag: Brauchwassernutzung für die Toilettenspülung

Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Baubegleitenden Ausschuss zum Neubau der Grundschule Wilnsdorf, nach § 3 der Geschäftsordnung, für den Rat am 07-09-2023 und Vorstellung des Ergebnisses in der 8. Sitzung des Baubegleitenden Ausschusses für die Grundschule Wilnsdorf am 19-09-2023


Sehr geehrter Bürgermeister Gieseler,
gemäß Protokoll der 6. Sitzung, 2023-01-11, des BbA der Grundschule Wilnsdorf wird zum Thema Brauchwassernutzung für die Toilettenspülung zum Ausdruck gebracht, dass:


  1. dies nicht möglich sei, weil dadurch die Kosten unverhältnismäßig gesteigert werden.
  2. Darüber hinaus wird gegen die Nutzung des Brauchwassers zur Toilettenspülung die Argumentation verwendet, dass die gesammelten Brauchwässer insbesondere in den Ferien unzumutbar mit Keimen belastet würden. Darüber hinaus seien durch die auf den Dachbegrünungsflächen gesammelten Niederschlagswässer unsauber. Daher kämen sie nicht zur Nutzung in Frage.
    Die Toiletten würden darunter leiden.In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass es Spülkästen gibt, die sich zyklisch entleeren und damit einer Keimbildung in stehendem Wasser entgegenwirken.

Auf Grund der Tatsache, dass Trinkwasser mit zunehmender Zeit immer kostbarer wird, müssen unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten alle realisierbaren Möglichkeiten genutzt werden diese Ressource zu schonen. Unser Antrag lautet:

Antrag:

  1. Der Rat beschließt, dass die Verwaltung die gesamten Mehrkosten ermittelt, die für eine Brauchwassernutzung auch zur Toilettenspülung, ggf. mit einer WhG-konformen Trinkwassernachspeisung (wenn kein Brauchwasser verfügbar ist) im nur einem Zuleitungssystem zu den Toilettenspülkästen entstehen.
  2. Die ermittelten Mehrkosten werden in der 8. Sitzung des Baubegleitenden Ausschusses zum Neubau der Grundschule Wilnsdorf, am 19-09-2023 detailliert vorgestellt.

Ermittlungsrahmen:

Bei der Ermittlung der Mehrkosten sollte die Trinkwasserersparnis und darüber hinaus die Aussage von Herrn Auch-Schwelk, sustainable strategies/Stuttgart ((von der Gemeinde beauftragter Zertifizierungspartner für Gebäudezertifizierung nach DGNB (Deutsche Gesellschaft Nachhaltiges Bauen)) berücksichtigen, dass eine Brauchwasserzisterne die auch zur Toilettenspülung verwendet wird, eine merkliche verbesserte Gebäudegesamtbilanz bewirken würde. Dadurch könnte es gelingen, statt des Gold- den Platin-Status, mit einem Mindesterfüllungsgrad von 65% und einem Gesamterfüllungsgrad >80% nach der DGNB-Zertifizierung zu erreichen. Derzeit zu erwartende Fördersumme ca. 1.344Mio €.

Anmerkung:

Unterschiedliche Unternehmen bieten Keramikfilter an, die vor einem notwendigen Austausch mehrfach in Eigenregie gereinigt werden können.
Mit diesen Filtern kann die im eingangs genannten Protokoll vermutete Trübung des Dachflächenwassers beseitigt und sogar Trinkwasserqualität erreicht werden.
Wir sollten gemeinsam bestrebt sein, die Ressource Trinkwasser zu schonen und – wo möglich – Brauchwasser einsetzen. Dazu ist aus unserer Sicht in einem so zukunftsweisenden Bauvorhaben wie der Grundschule Wilnsdorf die Nutzung von Brauchwasser zur Toilettenspülung unerlässlich.

Sollte die Reinigung des Dachflächenwassers der Gründächer zu kostspielig und unwirtschaftlich sein, könnten die Dachflächen zur Brauchwassersammlung für die Toilettenspülung ausgeklammert und lediglich das Oberflächen der versiegelten Außenflächen sowie die Drainageleitungen an die Brauchwasserzisterne zur Toilettenspülung angebunden werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Matthias A. Lohmann
Stellvertr. Fraktionsvorsitzender

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