Stellungnahme Entwurf Regionalplan

Die Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplanes ist geprägt von der Erkenntnis, dass angesichts stagnierender Bevölkerungszahlen mit der unwiederbringlichen Ressource „Naturfläche“ schonender umzugehen ist, indem der Flächenverbrauch auf das unbedingt Notwendige reduziert werden muss.

Naturschutz
Anders als in den zurückliegenden Regionalplänen finden sich dafür im derzeitigen Entwurf zahlreiche Ansatzpunkte, die dem Klimaschutz und der Ressourcenschonung dienen. Einige Flächen, für die im Flächennutzungsplan der Gemeinde Wilnsdorf eine bauliche Nutzung vorgesehen sind, werden als Bereiche zum Schutz der Natur (BSN) ausgewiesen.

Gewerbe- und Industriegebiete (GIB)
Die im Entwurf des Regionalplanes für Wilnsdorf genannten GIB sind für uns insofern auskömmlich, weil die Flächen Wilden-Nord und Lehnscheid VII kurz- bzw. mittelfristig realisierbar sind. Für die Fläche Wilden-Nord liegt ein gültiger Bebauungsplan vor, für die Fläche Lehnscheid VII kann eine Umsetzung erst mit Ende des sechsstreifigen Ausbaus der A45 realisiert werden. Wünschenswert ist ein neuerlicher Versuch, Verwaltung, Vorstand Hauberg Ober- und Mittelwilden und ein neuer Erschließungsträger an einen Tisch zu bringen.
Das GIB „Auf`m Esel“ ist im Entwurf der Gemeinde neu zuerkannt worden. Dieses Handeln des Regierungspräsidenten bzw. des Regionalrates widerspricht einem Beschluss des Bau- und Umweltausschusses vom 13.02.2019 der Gemeinde Wilnsdorf. Auf welche Weise ist diese Fläche der Gemeinde wieder auf’s Auge gedrückt worden? Die Antwort führt zu verschiedenen Spekulationen.
Die beiden erstgenannten Gewerbegebiete zeigen ausreichend Potenzial auf, den Wirtschaftsstandort Wilnsdorf auf Jahre hin zu festigen und zu stärken. Dabei sollten sich die Fehler, die bei der Ansiedlung auf der Fläche Lehnscheid VI von uns Grünen benannt wurden, nicht wiederholen.

Verkehr: Radwege und Landstraßen
Das Thema Radwegekonzept hat im Entwurf des Regionalplanes einen erfreulich hohen Stellenwert, der sich aus unserer Sicht mit den Belangen des Naturschutzes vereinbaren lässt. Ein guter Ansatz, hier in der Gemeinde Wilnsdorf tätig zu werden, ist der interkommunale Lückenschluss zwischen Wilden und Salchendorf (Gem. Neunkirchen). Hier könnte ein vorhandener Waldweg oberhalb des Salchendorfer Freibades in Richtung Sportplatz Wilden als interkommunaler Radweg ausgebaut werden.
Seit Anfang den 1990iger Jahren ist die Ortsumgehung Nieder-/Oberdielfen im Prioritätenkatalog des Landes in Stufe 1 eingruppiert, weil sich einige Bürgerinnen und Bürgern aus den Ortsteilen dafür eingesetzt hatten. Planungsschritte für diese Straße wurden aus damaliger Sicht begonnen, aktuellere wären wünschenswert, z.B. Überlegungen zum weiteren Ausbau der Elektromobilität und die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene.

Windenergiebereiche (WEB)
Die Ausweisung von WEB findet nach unserer Auffassung deutlich mehr Beachtung und Berücksichtigung als bisher. Was fehlt, sind konkrete Realisierungen weiterer WEA. Was sich ändern muss, ist das fortwährende Verschleppen dringend notwendiger Entscheidungen auf Gemeindeebene, damit endlich auch Wilnsdorf seinen Beitrag für Klimaschutzziele leistet.

Wohngebiete
Der Entwurf des Regionalplanes lässt der Gemeinde aktuell genügend Raum, weiterhin Wohngebiete auszuweisen. Aktuell realisiert wird das Baugebiet „Auf dem Damm“ in Flammersbach. Als nächstes soll das Baugebiet „Dutenbach“ in Rinsdorf nach den Erfahrungen mit der Fläche „Auf dem Damm“ umgesetzt werden. Für weitere Baugebiete gibt es Aufstellungsbeschlüsse, aber noch keine Reihenfolge.
Bei Verkäufen von Grundstücken durch die Gemeinde ist darauf zu achten, dass Maßnahmen für ökologisches Bauen festgesetzt werden.

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